Für bezahlbare Gebühren kostenbewusst sanieren

Cottbus, 7. 3. 2016 – Wie können Trink- und Abwassernetze kostenbewusst und mit modernen grabenlosen Technologien modernisiert werden?

Diese Frage stand im Mittelpunkt des 1. Brandenburger Sanierungstages, zu dem die Brandenburgische Wasserakademie in der vergangenen Woche an die BTU Cottbus-Senftenberg eingeladen hatte.

Rund 150 Vertreter von Verbänden, Kommunen und Firmen folgten dieser Einladung, denn in vielen Orten des Landes Brandenburg ist der Sanierungsbedarf hoch und das Geld knapp. Verschärft werde diese Problematik durch das neue Urteil zum Thema Altanschließer, bestätigte auch der Cottbuser Oberbürgermeister Holger Kelch in seiner Begrüßungsrede. Viele Abwasserprojekte in seiner Stadt hätten erst einmal gestoppt werden müssen, doch der Sanierungsbedarf bleibe. Deshalb seien Thema und Anliegen des „1. Brandenburger Sanierungstages“ aktueller denn je.

Entsprechend groß war das Interesse sowohl bei planenden Ingenieurbüros, ausführenden Unternehmen und verantwortlichen Aufgabenträgern, die den Ausführungen zu den verschiedenen grabenlosen Instandhaltungs- und Sanierungsverfahren in der Siedlungswasserwirtschaft folgten. „Tief stechen und weit werfen, ist nicht mehr. Wir sanieren heute grabenlos“, betonte auch der Präsident der Brandenburgischen Wasserakademie, Peter Sczepanski. Sowohl im innerstädtischen Bereich in Ballungsräumen als auch auf dem flachen Land gewinnen diese Verfahren immer mehr an Bedeutung, werden wirtschaftlich vergleichbar zu traditionellen Verfahren und bieten bereits heute eine Mo?glichkeit, trotz steigendem Sanierungsbedarf die Preise bzw. Gebühren für die Kunden bezahlbar zu gestalten.

Zum Abschluss der Veranstaltung kündigte Dr.-Ing. Konrad Thürmer, Institutsleiter Institut für Wasserwirtschaft, Siedlungswasserbau und O?kologie an, die Thematik Rohrleitungsbau und grabenlose Technologie stärker im Lehrbetrieb seines Instituts zu verankern, um für den notwendigen Wissenstransfer an die junge Generation von Siedlungswasserexperten zu sorgen. Die Brandenburger Wasserakademie wird die Vorträge vom Sanierungstag und weitere Termine unter www.wasserakademie.de vero?ffentlichen.

Hintergrund

Grabenlose Technologien für Sanierung und Instandhaltung

In verdichteten urbanen Ballungsräumen haben innovative Technologien und Materialien im grabenlosen Tunnelbau für Medien, Energie und Infrastruktur kostspielige Anwendungen der Superlative hervorgebracht. Maßgeblich für die Ausweitung des grabenlosen Leitungsbaus in Flächenländern sind jedoch verbesserte und weiterentwickelte Technologien und Verfahren. Vor diesem Hintergrund hat der 1. Brandenburger Sanierungstag technischen Führungskräften in Wasser- und Abwasserverbänden und Betreibergesellschaften sowie Ingenieur- und Planungsbüros einen Einblick in grabenlose Instandhaltungs- und Sanierungsverfahren vermittelt, die sich der Siedlungswasserwirtschaft in Flächenländern als Alternative anbieten.

In der brandenburgischen Siedlungswasserwirtschaft verlagert sich der Fokus von großen Investitionen in die technische Infrastruktur hin zu Aufgaben der Instandsetzung und Sanierung: 65 % des hiesigen Kanalnetzes sind nach 1990 entstanden, 15 % wurden im Zeitraum von 1961 bis 1989 errichtet. In den nächsten 15 Jahren ist zwischen Elbe, Havel und Spree mit steigendem Sanierungsbedarf zu rechnen. Analoges gilt für die Trinkwassernetze. Gleichwohl der überwiegende Teil der Aufgabenträger von geringen Wasserverlusten ausgeht, dürfte das mittlere technische Rohrnetzalter zwischen 20 und 65 Jahren, der Mittelwert bei 35 Jahren liegen. Um Substanzverzehr und unkalkulierbare Reparaturen zu vermeiden, veranschlagen einschlägige Quellen Erneuerungs- und Sanierungsraten von 1,3 bis 2,2 % pro Jahr. Unter dem Strich zieht dies Investitionen nach sich, die klug und im Sinne einer bestmo?glichen Versorgungs- und Betriebssicherheit eingesetzt werden sollen.

Die Brandenburgische Wasserakademie hat an der BTU in Cottbus eine breite Palette offener und grabenloser Technologien und Bauverfahren, die wirtschaftlich vergleichbar sind, gegenüber gestellt und deren Einsatz in drei Sektionen diskutiert. Neben den direkten Kosten hat die Veranstaltung indirekte Kosten einer nachhaltigen Planung, Bewertung und Vergabe einer Sanierung ebenso wie konkrete Verfahren und deren Anwendung behandelt. Welche Verfahren ausführbar sind, wird letzten Endes am konkreten Fall und regional zu entscheiden sein.

Die Brandenburgische Wasserakademie widmet sich Volks- und Berufsbildung, Fo?rderung von Natur- und Umweltschutz sowie Wissenschaft und Forschung in der Siedlungswasserwirtschaft. Die Akademie wird gegenwärtig von 30 Mitgliedern getragen – natürliche und juristische Personen, darunter Wasser- und Abwasserverbände MAWV, WAL, WARL und LWG. Das Vereinsleben fo?rdert eine wissenschaftlich theoretische und praktisch berufsbegleitende Aus- und Weiterbildung von Fach- und Führungskräften. Die Akademie arbeitet im Austausch von Erfahrungen, Programmen und Dozenten mit Institutionen der beruflichen Weiterbildung, mit Universitäten und Fachhochschulen zusammen.

Ansprechpartner und Aussteller auf dem 1. Brandenburger Sanierungstag:

  • RSC Rohrbau und Sanierung Cottbus GmbH
  • BKP Berolina Polyester GmbH & Co. KG
  • Stehmeyer + Bischoff Berlin GmbH & Co. KG
  • RAKW Rohrleitungs- und Anlagenbau önigs Wusterhausen
  • HOBAS Rohre GmbH
  • Beton & Rohrbau 2.0 GmbH
  • Aarsleff Rohrsanierung GmbH
  • Pro Kanal GmbH  
  • Steinzeug Keramo GmbH
  • GSTT e.V.
  • Brandenburgische Wasserakademie e.V.
  • LWG
  • MAWV

Peter Sczepanski, Präsident Brandenburgische Wasserakademie

Aktuelles

Kontakt

Brandenburgische Wasserakademie (BWA) e. V.
Blumenstraße 54
15711 Königs Wusterhausen

Telefon: +49 (0)3375 - 2568 333

Telefax: +49 (0)3375 - 2568 826

E-Mail: info@wasserakademie.de

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