Die starke Umstrukturierung der großen Unternehmen der deutschen chemischen und verfahrenstechnischen Industrie in den vergangenen Jahren und die damit verbundene Fokussierung der Unternehmensaktivitäten auf die entsprechende Kernkompetenzen hat zur Ausgliederung des Instandhaltungs- und Servicebereiches an eigene Servicepools bzw. an externe Unternehmen geführt.
Da Pumpenausfälle in solchen Anlagen immer wieder zu Anlagenstillständen führen, die erhebliche Kosten verursachen, ist auf die korrekte Funktion der Pumpenaggregate größter Wert zu legen.
Durch die ständige Weiterentwicklung der Instandhaltungsstrategien von fixen Revisionsintervallen hin zu einer zustandsabhängigen Instandhaltung wird die Zustandsanalyse unter Zuhilfenahme modernster Messtechnik immer wichtiger.
Für die richtige Beurteilung sowohl des Betriebs-, wie auch des Servicezustandes einer Pumpe ist aber trotz vorhandener Expertensysteme ein erhebliches Maß an technischem Wissen und an Betriebserfahrung notwendig, welches im Augenblick nur durch jahrelange Praxis in der Industrie erarbeitet werden kann.
Daher wird der Ruf aus der Wirtschaft nach "PumpenexpertInnen" immer lauter.
Diese sollen sowohl Grundlagenwissen, als auch spezifisches Prozeß- und Anlagenwissen für die verschiedenen Bereiche der Industrie haben.
Einerseits soll eine solche Ausbildung die Einarbeitungszeit junger MitarbeiterInnen in den produzierenden Betrieben verkürzen und andererseits soll dadurch ein zuverlässiger Qualitätsnachweis von Servicebetrieben geschaffen werden, anhand dessen eine Auswahl und Reihung der Serviceanbieter vorgenommen werden kann.
Auch für Anlagenplaner ist eine vertiefte Ausbildung hinsichtlich Pumpen sinnvoll, um Anlagenausfälle aufgrund von Planungsfehlern bereits von vornherein zu vermeiden.
Daher wurde im Rahmen der Praktikerkonferenz "Pumpen in der Verfahrens- und Abwassertechnik" und zeitgleich in der Projektgruppe "Pumpen" im VCI die Idee entwickelt, einen Weiterbildungskurs "PumpenfachingenieurIn" bzw. "PumpenfachtechnikerIn" zu gründen.
Um die Zielsetzung des Weiterbildungskurses zu erreichen - nämlich eine hochwertige Ausbildung zum PumpenexpertIn mit international anerkanntem Qualitätslabel-, muss eine breite Wissensbasis im Bereich Pumpen mit entsprechender technisch wissenschaftlicher Fundierung vermittelt werden.
Dabei ist der Ausbildungsschwerpunkt aber auf die industrielle Praxis im Umgang mit Pumpen zu legen, um entsprechende Akzeptanz in den Unternehmen zu erreichen.
Die hydraulischen und mechanischen Grundlagen werden ebenso vermittelt, wie praktisches Wissen aus den Bereichen Regelung, Betrieb und Instandhaltung, Trouble Shooting und Zustands- und Schadensanalyse von Pumpen.
Die Themenblöcke Normen und Gesetze und Markt und Branche runden den Ausbildungsumfang entsprechend ab.
Schließlich können durch Übungen an eigens konzipierten Prüf- und Versuchsständen und -anlagen unzulässige Betriebsweisen und die damit verbundene Schädigung der Pumpen quasi erlebt werden.
Dadurch soll bereits vorhandenes praktisches Wissen vertieft und die TeilnehmerInnen für unzulässigen Pumpenbetrieb sensibilisiert werden.
Für eine vertiefte Ausbildung werden branchenspezifische Ausbildungsmodule, die frei wähl- und kombinierbar sind, angeboten.
Zielgruppe dieser Ausbildung sind alle Berufstätigen, die sich mit Pumpen beschäftigen.
Die Kontaktdaten können Sie dem beigefügtem Flyer entnehmen.
Download: Flyer